Grenzüberschreitungen
Bettina Theresa Ismair

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20 Jahre im Einsatz für geflüchtete und zugewanderte Menschen: Bewegende Geschichten, tragische Momente, völlig absurde Situationen.

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Grenzüberschreitungen - Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit mit Verstand und Augenmaß
"Grenzüberschreitungen" hat Bettina Ismair ihr Buch über die von ihr gegründete und mehrfach preisgekrönte Initiative "Offenes Haus - Offenes Herz" genannt. Untertitel: "Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit mit Verstand und Augenmaß." Dazu passt diese Einstiegsgeschichte. Denn sie macht das Buch authentisch.
Karin Kampwerth, SZ
Das Buch ist jetzt verfügbar im Buchhandel, bei Amazon und direkt beim Verlag.
HardcoverISBN 978-3-347-19032-0
TaschenbuchISBN 978-3-347-19031-3
E-BookISBN 978-3-347-19033-7
Logo Offenes Haus - Offenes Herz
20 Jahre im Einsatz für geflüchtete und zugewanderte Menschen mitten in einer oberbayerischen Kleinstadt

Bettina Theresa Ismair erzählt bewegende Geschichten, berichtet von tragischen Momenten, völlig absurden Situationen, komischen Begebenheiten und unvorhergesehenen Wendungen.

Warmherzig und offen beschreibt sie Chancen der Zuwanderung, authentisch und ehrlich zeigt sie aber auch deren Probleme auf.

Ihre Erfahrungen lassen die politischen Ereignisse zum Thema Asyl in einem anderen Licht erscheinen und gewähren einen neuen Blick auf die aktuellen Debatten um den Rassismus in Deutschland.

Ein absolut lesenswertes Buch – spannend und unterhaltsam. Ein Appell an alle, gleichermaßen menschlich wie vernünftig zu handeln und das richtige Maß nicht aus den Augen zu verlieren.
Bettina Ismair

Bettina Theresa Ismair wurde am 31.08.1962 in München geboren und wuchs nicht weit davon entfernt in einer typischen oberbayerischen Kleinstadt auf. Hier lebt sie und ihre Familie auch heute noch - inzwischen in der 5. Generation. Die Verwaltungsfachwirtin ist verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.

Als im Jahre 2000 mehrere Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan und dem Irak in ihrem Heimatort stranden, gründet sie mit einer Handvoll Müttern die Initiative „Offenes Haus - Offenes Herz”. Die Frauen öffnen ihr Zuhause, betreuen und fördern Flüchtlingskinder, unterstützen die Erwachsenen bei Wohnungs- und Arbeitssuche und scheuen sich auch nicht, sich mit Behörden anzulegen, um die Lebensverhältnisse geflüchteter und zugewanderter Menschen zu verbessern.

Schon bald sind die Erfolge nicht mehr zu übersehen; die Autorin und ihre Initiative werden von unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppierungen für ihr Engagement ausgezeichnet. Kirchliche Organisationen, der Bayerische Rundfunk, die taz Berlin und diverse staatliche Institutionen ehren sie mit namhaften Preisen, das ZDF dreht Reportagen, in Zeitschriften und Magazinen erscheinen Artikel über ihre vorbildlichen Integrationsleistungen. Schließlich wird Bettina Theresa Ismair sogar in das Bundeskanzleramt eingeladen.

Heute blickt sie zurück auf rund 20 Jahre im Einsatz für Flüchtlinge und Zuwanderer.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung, 03.02.2021, Karin Kampwerth: Mit gesundem Menschenverstand

Münchner Merkur, 03.03.2021, Claudia Möllers: Mutter Courage der Geflüchteten

Münchner Merkur, 09.03.2021, Peter Stefan: Leserbrief

Münchner Merkur, Jörg Domke: Mit Verstand und Augenmaß

Leseprobe

Annäherungen

Wir waren unterwegs nach Frankfurt am Main. Mein Cousin, zu dem ich ein sehr enges, nahezu geschwisterliches Verhältnis pflegte, hatte in der Finanzmetropole nicht nur als Banker Karriere gemacht, sondern auch die Frau seines Lebens gefunden. Nun, unmittelbar zu Beginn des Jahres 2001, sollte die standesamtliche Trauung im Frankfurter Römer stattfinden. Die kirchliche Hochzeit der beiden war dann für den Sommer im schönen barocken Gotteshaus unserer bayerischen Heimatgemeinde vorgesehen. Hier hatte mein Cousin einst viele Jahre lang als Ministrant gedient.

Inzwischen war unser erstgeborener Sohn Simon in seine Fußstapfen getreten; er würde bei der Trauungsmesse ministrieren dürfen. Unser jüngerer Sohn Johannes war dafür noch zu klein. Mit seinen sechs Jahren besuchte er gerade einmal die 1. Klasse Grundschule. Johannes‘ Bruder hingegen war bereits zehn, hatte die Erstkommunion hinter sich und ging das erste Jahr ins örtliche Gymnasium.

In Bayern waren noch Weihnachtsferien und der Wetterbericht hatte heftige Schneefälle vorhergesagt. Daher hatten wir beschlossen, die beiden Kinder zu Hause in der Obhut der Großeltern zu lassen und für die Fahrt nach Frankfurt den Zug zu nehmen.

Nun saßen wir in der S-Bahn zum Münchener Hauptbahnhof und bewegten uns wegen eines vereisten Weichenteilstücks nur langsam aus unserem Bahnhof heraus. So sahen wir aus dem Fenster auf ein Gebäude, dessen Umgriffsfläche fast direkt an den Gleisbereich grenzte. Uns fielen die unterschiedlichen Parabolantennen auf, die neben einigen Fenstern montiert waren.

Ich kannte das Haus. Es befand sich ganz am Rande unseres Ortes, war aber von dessen normaler Wohnbebauung durch die Bahngleise und eine Straßenunterführung getrennt. Von der Ortsausfahrtsstraße her war das Gebäude praktisch nicht auszumachen, weil es von einer mehrgeschossigen Gewerberuine verdeckt wurde.

Ab Mitte der 1990er Jahre waren in dem Haus Familien untergebracht, die vor dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien geflohen und als „Kontingentflüchtlinge“ nach Bayern gekommen waren. Einige Frauen aus unserer Pfarrei, darunter auch welche, die ursprünglich aus Kroatien oder Bosnien stammten und hier mit Deutschen verheiratet waren, nahmen sich der Menschen an.


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